Zeitzeugenarchiv der Minsker Geschichtswerkstatt

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Cohen Josef

Cohen Josef

Gruppe 
Rassistisch Verfolgte (Jude/Jüdin)
Herkunftsland 
Deutschland
Geburtsort 
Düsseldorf
Beruf 
unbekannt
Deportationsdatum 
1941 November 10
Unterbringung/Inhaftierung 
Minsker Ghetto
Schicksal 
Todesumstände unbekannt
Berichtsart 
Familiengeschichte

Josef Cohen wurde am 28. Mai 1882 in Düsseldorf geboren. Er hatte vier Geschwister, die alle unverheiratet blieben und im Hause der Eltern Oststraße 18 wohnten: den zwei Jahre älteren Bruder Siegfried (*27. Juli 1880) und die Schwestern Claire (*22. Mai 1885), Sofie (*01. August 1888) und Martha (*27. Oktober 1892). Josef Cohen heiratete Betty Spier (*07. Januar 1884 in Momberg). Die Ehe blieb kinderlos.

Josef Cohen war 1924 Mitglied des Vorstands der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, in der Leitung der Bnai-Brith-Loge und Vorsitzender des Vereins zur Verbreitung und Förderung der Handwerke unter den Juden. Zu diesem Zeitpunkt lebte die Familie bereits auf der Oststraße 52. Das Haus gehörte dem nicht-jüdischen Kunsterzieher Heinrich Nobis-Wicherding und seiner Frau Anny.

In beiden Häusern auf der Oststraße verkehrten Musiker und Schriftsteller. Josef Cohen spielte Violine in einer Kammermusik-Gruppe, und seine Schwestern Claire und Martha sangen im Tonhallen-Chor.

Siegfried Cohen starb 1934, seine Schwester Claire flüchtete 1939 in die Niederlande.

Am 10. November 1941 wurde Josef Cohen zusammen mit seiner Frau und seinen Schwestern Martha und Sofie in das Ghetto von Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Erstellt von Hildegard Jakobs