Zeitzeugenarchiv der Minsker Geschichtswerkstatt

Erinnern, lernen, forschen am historischen Ort

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Über das Projekt

Die Geschichtswerkstatt auf dem Gelände des ehemaligen Minsker Ghetto ermöglicht historisches Lernen an einem authentischen Ort und im Austausch mit Zeitzeugen. Zu ihren Aufgaben gehören die Förderung einer gesamteuropäischen Erinnerungskultur sowie die langfristige Verankerung des Themas Holocaust in der erinnerungspädagogischen Arbeit in Belarus.

Damit die Erfahrungen der Zeitzeugen langfristig bewahrt werden und auch außerhalb der Geschichtswerkstatt zugänglich sind, haben die Mitarbeiter der Minsker Geschichtswerkstatt in 2013 mit dem Aufbau eines digitalen Archivs in deutscher und russischer Sprache begonnen. In diesem Archiv finden sich lebensgeschichtliche Porträts sowohl von belarussischen Zeitzeugen, die unter dem Holocaust und der deutscher Besatzung während des Zweiten Krieges zu leiden hatten, als auch von jüdischen Bürgern aus Orten des damaligen Deutschen Reiches, die in das Ghetto Minsk oder das Vernichtungslager Trostenez deportiert und ermordet wurden

Das digitale Archiv der Minsker Geschichtswerkstatt wendet sich insbesondere an belarussische Schüler und Studierende sowie Lehrer und Lehrerfortbildungsinstitute, ebenso an Dozenten und Forscher aus Hochschulen und Instituten sowie an alle Besucher der Geschichtswerkstatt Minsk. Wir hoffen, dass die im Archiv präsentierten lebensgeschichtlichen Porträts und bereit gestellten Materialien aktiv in der Bildungsarbeit von Schulen, Universitäten u.a. benutzt werden.

Die Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt werden das digitale Archiv schrittweise ausbauen und mittelfristig auch eine englischsprachige Version einrichten. Wir würden uns freuen, wenn weitere noch lebende Zeitzeugen des Minsker Ghettos, andere Holocaust-Überlebende und NS-Verfolgte sowie ihre Angehörigen zur Weiterentwicklung des digitalen Archivs beitragen, indem sie Tagebücher, Dokumente etc. zur Verfügung stellen. Wir suchen außerdem aktiv die Kooperation mit anderen Forschungs- und Gedenkeinrichtungen, um weitere Informationen sowohl über aus dem Deutschen Reich deportierte Juden als auch über bisher unbekannte belarussische Trostenez-Opfer in das Archiv aufnehmen zu können.