Zeitzeugenarchiv der Minsker Geschichtswerkstatt

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Eckstein Margarethe

Eckstein Margarethe

Gruppe 
Rassistisch Verfolgte (Jude/Jüdin)
Herkunftsland 
Deutschland
Geburtsort 
Düsseldorf
Beruf 
unbekannt
Deportationsdatum 
1941 November 10
Unterbringung/Inhaftierung 
Minsker Ghetto
Schicksal 
Todesumstände unbekannt
Berichtsart 
Familiengeschichte

Albert Eckstein wurde am 15. Juli 1892 in Langerwehe bei Aachen geboren und übte zunächst den Metzgerberuf aus. 1922 heiratete er Margarethe Sophie Roos (*02. Januar 1900 in Düsseldorf). Nach der Hochzeit eröffnete das Ehepaar Eckstein’s Seifenzentrale, ein eigenes Geschäft am Wehrhahn 32. Am 21. November 1923 wurde Sohn Erich geboren, am 12. Dezember 1924 folgte Tochter Marianne.

1935 zwangen die nationalsozialistischen Boykottaktionen Albert Eckstein, sein Geschäft aufzugeben. Er belieferte von da an Privatkunden mit Seifenerzeugnissen aller Art und bemühte sich zeitgleich um Arbeits- und Auswanderungsmöglichkeiten.

Die Familie wurde auseinandergerissen: 1937 konnte Tochter Marianne in die Vereinigten Staaten einreisen. Sie wurde später von ihren amerikanischen Pflegeeltern adoptiert. 1938 floh Albert Eckstein in die Niederlande. Im Februar 1939 sah er seinen Sohn Erich zum letzten Mal, als dieser mit einem sogenannten Kindertransport Deutschland verlassen und über Hoek van Holland nach England einreisen konnte.

Albert Eckstein fand eine Arbeit bei einem niederländischen Metzger in Utrecht, bei dem auch sein Neffe Otto beschäftigt war. Ohne Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis erstmals von den niederländischen Behörden nach Kriegsausbruch im Herbst 1939 interniert, befand er sich nach der deutschen Besetzung der Niederlande vom 10. Mai 1940 ständig auf der Flucht. Im Februar 1943 fiel er bei einer Razzia in Amsterdam den Deutschen in die Hände und wurde im „Judendurchgangslager“ Westerbork interniert. Am 4. September 1944 deportierte man ihn – mit dem vorletzten Transport aus Westerbork – ins Ghetto Theresienstadt. Drei Wochen später kam er ins Vernichtungslager Auschwitz und wurde ermordet.

Seine Frau Margarethe war zu ihrer Mutter Julie Joseph, verwitwete Roos (geb. Baer,*1872) in die Moltkestraße 83 in Düsseldorf gezogen. Am 10. November 1941 wurde sie ins Ghetto von Minsk deportiert. Unter welchen Umständen sie starb, ist nicht bekannt.

Erstellt von Hildegard Jakobs