Herbert Herz war von Beruf Kaufmann und mit der aus Berlin stammenden Ilse Friedeberg verheiratet. 1939 wurde ihr Sohn Dan geboren. Herbert wurde mit beiden zusammen am 10.11.1941 in das Ghetto Minsk deportiert – mit dabei waren auch sein Bruder Erwin, seine Eltern, der Metzger Alfred und dessen Ehefrau Lina Herz und sieben weitere Verwandte.
Im Gegensatz zu ihnen überlebten Herbert, Ilse und Dan das Ghetto. Herbert wurde am 29.06.1944 in ein Arbeitslager nach Pinne (Polen) verlegt, von hier aus kam er im Februar 1945 erst in ein KZ-Kommando in Bremen-Farge, kurz darauf in das Lager Sandbostel, wo er von britischen Truppen befreit wurde. Seine Frau und sein Sohn waren dagegen in das KZ Bergen-Belsen verschleppt worden, wo sie mit großem Glück und in elendem Zustand ihre Befreiung erlebten. Noch vollkommen geschwächt, konnte die Familie erst im August 1945 in Düsseldorf ihr Wiedersehen feiern. Sie waren fast die einzigen des „Düsseldorfer“ Transports, die das Ghetto Minsk überlebt hatten.
Vorläufig kamen sie in England unter. Dort tätigte Herbert Herz auch seine Aussage im Prozess gegen den ehemaligen Gestapobeamten Georg Pütz, der für die Deportationen verantwortlich gewesen war. Im Sommer 1949 wanderte die Familie in die USA aus und lebte erst in New York, später in Kanada. Für ihre Haftzeit wurden sie nur teilweise entschädigt.
Günther Cahn, der durch einen Kindertransport gerettet worden war, erinnerte sich an seinen ersten Besuch bei seinem Cousin Herbert. Als ehemaliger Häftling in Ghettos und KZ habe dieser einen Vorrat an Konservendosen als seinen wertvollsten Besitz betrachtete: „Er hatte nicht vor, jemals wieder hungrig zu sein.“
Literatur und Quellen:
Sammlung Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Landesarchiv NRW R, Gerichte Rep. 372/89, Bl. 163
Autor: Joachim Schröder, https://biografien.erinnerungsort.hs-duesseldorf.de/person/herbert-herz-46